Dienstag, 24. Juni 2014

Update Temporary Foreign Worker Program (TFWP) 20. Juni 2014



Update Temporary Foreign Worker Program (TFWP)20. Juni 2014

Der Teufel steckt im Detail, so sagt man seit Jahrhunderten und das er einen Pferdefuß hat.

Pferdefuss (dieser soll geheilt werden)
 Die Frage bei dem Update des Programms für TFWs ist, wievielte Pferdefüße hat das Programm?
Die nächste Frage ist, wer profitiert mehr von dem neuen Programm, der kanadische Arbeitsuchende oder der ausländische Temporary-Worker (Gastarbeiter)?
Weitere Frage, wie reagieren die Arbeitgeber auf die Veränderungen.
Die nächste Frage ist, was bedeutet dies für junge Menschen, die mit einem der Permits/Visas des Programms IEC für ein Jahr nach Kanada wollen?
Wie das die Chancen von Would-be Immigrants beeinflusst, die als Working Holiday Travellers oder Young Professionals in Kanada sind oder dahin wollen, ist die zentrale Frage für jeden, der einwandern möchte.

A. Dürer -
Der Fuss des Teufels ist unter dem Hund zu sehen.


 Jason Kenney, starker Mann in der Regierung von Stephan Harper, ist in den Augen sehr
vieler Kommentatoren in den kanadischen Medien, der Schuldige für die Skandale beim Temporary Worker Programm. Das sehen auch viele konservativen Wählern so, die seine Partei normalerweise wählen würden. Ich schrieb bereits darüber. Seine Änderungen des Programms sorgten dafür, dass in letzter Zeit pro Jahr rund 300.000 Temporary Worker nach Kanada kamen. Davon waren über 30.000 im Niedriglohnsektor der Serviceindustrie beschäftigt. Das führte dazu, dass Kanadier oft keinen Job mehr in diesem Bereich erhielten. Aber auch in hochqualifizierten Berufen wurden Kanadier durch Temporary Worker von den Firmen ersetzt. Der Skandal startete und nun soll das neue Programm die empörten Kanadier beruhigen. Neuwahlen stehen 2015 an, möglicherweise auch früher, und die will die derzeitige Regierung natürlich wieder gewinnen.

Die Berichte in den Medien sind eine Darstellung dessen, was Kenney, als Minister des ESDC verkündet.

In den Tausende von Kommentaren der Kanadier dazu ist die Meinung sehr vieler Bürger negativ zu seinen reden. Die meisten glauben ihm, symbolisch gesagt, kein Wort mehr. Time will tell, wie es weitergeht.

Seine Ende Juni 2014 in Kraft gesetzten Vorschriften verursachten in den englischen Foren direkt eine Panik bei Would-be Immigrants. Auch ich war zu erst davon angesteckt. Auch kanadische Parlamentarier in den Provinzen sind geschockt – selbst in Alberta. Beim genauen hinsehen, lesen der endlosen Vorschriften, viel mir auf, dass manches nicht so extrem ist, wie vermutet. Aber auf der anderen Seite entdeckte ich einige „Pferdefüße“. Diese benachteiligen Kanadier bei der Suche nach Arbeit, erlauben weiter die Ausnutzung von TW und verschrecken Arbeitgeber, die normalerweise TW einstellen würden.

Auch das IEC-Programm ist bereits auf der „Werkbank“ von Kenney und wird sicher zum kommenden Jahr negative Veränderungen erfahren. Darüber spricht Kenney bereits in den Medien. Das könnte bedeuten, dass die Anzahl der vorhandenen Plätze (die Quote, the cap) drastisch gesenkt wird und einiges mehr.
Schreibe ich von Werkbank, dann beziehe ich mich auf Kommentare von Kanadiern, die schrieben, dass Kenney die Gesetze mit dem Vorschlaghammer bearbeitet. Einer meinte sogar Kenney würde nicht nur den „Sledge Hammer“ (Vorschlaghammer) einsetzen, sondern einen Bulldozer.

Das IEC-Programm wurde erneut umgetauft und heißt nun - the International Mobility Programs  -. Suchworte zu der entsprechenden Webpage und weiteren Informationen aus anderen Quellen sind - Reforming the International Mobility Programs.
Der Link sollte der sich ändern, bitte die Suchworte nutzen.

Was ist an dem Update des Programms TFW positiv?
Für WH-Traveller ist positiv, dass nun weniger Temporary Workers für -Low-wage jobs- ins Land gelassen werden. Damit kann es leichter werden im Food-Sector und anderen Servicebereichen einen Job zu finden. Das gilt ebenfalls bei besser bezahlten Berufen – den  -High-wage positions -. Da es in diesem Bereich für Arbeitgeber extrem aufwändig wird eine LMO (neu LMIA) zu erhalten. Damit wird es also vermutlich demnächst weniger Anträge und Genehmigungen für diese Klasse der TW geben. Das ist positiv für alle, die nicht planen in Kanada zu bleiben.

Was ist an dem Update des Programms TFW negativ?
Negativ ist die Idee des Ministers Kenney die Zahl der IEC-Permits zu senken. Abhängig davon, wie viele junge Kanadier in eines der am Programm beteiligten Länder als WH-Traveller tatsächlich reisen, soll die Anzahl der Permits für WH-Traveller für dieses Land sein. Was das genau für die verschiedenen europäischen Länder bedeutet, wird erst im Dezember 2014 oder später bekannt. Kommen pro Jahr weniger als 4.000 Kanadier über das Programm nach Deutschland, dann würde die Quote (the cap) der verfügbaren Permits/Visas für Deutsche gekürzt werden.

Für Antragsteller in der Gruppe der Young professionals und Co-op könnte es zu dazu kommen, dass der Arbeitgeber ebenfalls eine LMO zu beantragen hat – wie für TWs. Das war übrigens vor 2002 so üblich. Am meisten wird dass jene betreffen, die bereits in Kanada auf der Basis des WH-Permits arbeiten und nun planen ein zweites Jahr mit dem YP-Permit in der Firma zu arbeiten.

Wer plant einzuwandern wird in der Regel dazu einen Arbeitsvertrag brauchen, der seiner Ausbildung und Berufserfahrung entspricht. Wie bereits erwähnt hat der Arbeitgeber eine Vollzeitstelle, und zwar unbegrenzt anzubieten. Hier kommt aber die Verschärfung der Vorschriften zur Genehmigung, plus die Kosten, einer LMIA als Hürde ins Spiel. Es gibt darum keine Garantie mehr, dass selbst ein gutwilliger Arbeitgeber, die LMIA für seinen ausgewählten neuen Arbeitnehmer erhält.

Time will tell. Der Spruch Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern länger, kommt mir in den Sinn. Denn für die Gruppe der High-wage Workers soll es das LMIA in 10 Tagen geben, wenn der Antrag positiv bewertet wird – so schnell geht auch die Ablehnung.

Dieser Text beruht also auf einigen Spekulationen. Es ist möglich, dass es so kommt, das es noch stressiger wird oder auch alles ganz einfach bleibt. Planst Du die Einwanderung, dann solltest Du die negativen Möglichkeiten nicht verdrängen. Planst Du nur das Jahr über zu reisen und dann und wann zu arbeiten, ist Dein Stress fünf Minuten nach Eröffnung des IEC-Programms auf dem Höhepunkt. Siehe die Informationen zum Antragstellen erneut genau an.

Positiv könnten die verschiedenen Wege über die Programme der Provinzen sein. Beachte darum bitte, dass die Provinzen eigene Programme haben, die unabhängig von CIC und ESDC Dir die Einwanderung ermöglichen können.

Zentrales Problem
Das ist die Reaktion der Arbeitgeber in Kanada, wenn es darum geht heute eine LMO/LMIA zu beantragen. Dazu schreibe ich bald einen eigenen Blog-Beitrag.

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