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Un expresso allongé svp |
Allerdings ist besonders bei den Berufen der FSTW
Antragsteller die Anerkennung der ausländische Berufsausbildung und -erfahrung durch
eine Berufsorganisation in einer der Provinzen erforderlich. In den meisten
Fällen wird dazu das Red Seal Zertifikat verlangt. Die dazu erforderliche
Prüfung kann man aber nur in Kanada ablegen.
Das konnte man früher als TW bei entsprechender
Vorbereitung und geleisteter Arbeitszeit in Kanada erwerben. Das Red Seal
Zertifikat heute vom Ausland aus zu erwerben ist enorm umständlich, teuer und
je nach Beruf nicht in allen Provinzen möglich. Darum war es bisher
erforderlich erst als TW in Kanada zu arbeiten und das Red Seal Zertifikat zu
erwerben, bevor man den Antrag auf die PR stellen konnte. Entweder stellte man
den direkt über das Ministerium CIC oder erst über eines der Provincial Nominee
Programme.
Nur wer sich bereits seit Längerem auf diese beiden
Programme vorbereitet hat, hat derzeit eine Chance über diese Programme die PR
zu erhalten. Das Problem ist bei diesen Anträgen die Quote (the cap) je Beruf.
In der Gruppe der FSTW ist the cap 100 Anträge pro Beruf – das für Anträge aus
aller Welt. Diese Möglichkeit gibt es derzeit nur bis zum 31. Dezember 2014.
Etwas besser sieht es in der Gruppe der FSW aus. The
cap ist hier für jeden Beruf bei 1.000 Anträge. Die Plätze werden je nach Beruf
sehr schnell “ausverkauft” sein und in einigen Berufen werden sich kaum mehr
als 50 Personen bewerben.
Die Alternative ist das IEC-Programm. Also ein working
holiday, young professional oder co-op Permit, um damit maximal ein Jahr in
Kanada reisen und arbeiten oder nur arbeiten zu können. Das habe ich
ausführlich im E-Book “Canada calling! Kanada ruft 1.” beschrieben und dürfte
den meisten von euch eh bekannt sein.
Das bis hier Geschriebene ist vermutlich allen
bekannt, die seit Längerem eine Auswanderung nach Kanada planen. Die Situation
hat sich erneut im April 2014 so sehr zum Nachteil der Would-be Immigranten
verändert, dass jeder seine Planung erneut genau überprüfen sollte.
Was hat sich geändert?
Zum einen die Bereitschaft der Arbeitgeber noch eine
LMO zu beantragen und Temporary Worker einzustellen. Wer lässt sich schon
freiwillig an den Pranger stellen und beschimpfen. Genau das aber erleben
derzeit Arbeitgeber, die Temporary Worker beschäftigen.
Zum anderen werden keine LMOs mehr am “Fließband” und
ohne Überprüfung von ESDC ausgestellt. So war es ab Anfang 2012 üblich. (Stand
alles immer wieder in den Medien.)
Jason Kenny, damals Minister des CIC, verlangte ab
Anfang 2012 die schnelle Ausfertigung der LMOs von seinem Kollegen beim
Ministerium HRDSC, zuständig für die LMO. Heute als Minister von ESDC, nun selbst
zuständig für die LMO, hat Kenney eine Kehrwendung um 180 Grad gemacht. Statt
den Arbeitgebern schnellstens eine LMO auszustellen und damit billige
Arbeitskräfte zu besorgen, droht er den Bossen nun mit Strafen und selbst
Gerichtsverfahren. Hinzu kommt die Verfügung bereits genehmigte LMOs als
ungültig zu erklären.
Warum ist jetzt die Panik da?
Bei allen Programmen ist die politische Situation in
Kanada zu berücksichtigen. In den im Internet zu lesenden Kommentaren zu den
Skandalen beim Temporary Worker Programm wird massiv davon gesprochen: Die
regierende konservative Partei ist abzuwählen und das TWP ist komplett zu
stoppen. Man sollte das Programm abschaffen, wird immer wieder gefordert. An
Kenney lassen die Kommentare auch „kein gutes Haar“.
Die regierende Partei will normalerweise weiter die
Regierungsmacht ausüben. Darum ist davon auszugehen, dass sie dem Wahlvolk
entgegenkommen wird und entsprechende „Geschenke“ verspricht. (Wie auch in
Deutschland und überall in der Welt üblich.)
Wie sich das auf die Planungen für die anstehenden
Gesetzesänderungen auswirken wird, dass kann ich nicht sagen. Dass der Unwille
und die Protest der Kanadier auf die Gesetze Einfluss haben wird – ist bereits
jetzt zu erkennen. Das könnte bedeuten, die Bedingungen für eine positive oder
neutrale LMO und für Temporary Worker verschärfen sich weiter. Das würde die
Einwanderung für viele Would-be Immigrants erschweren oder sogar unmöglich
machen.
Was ändert sich zum 1. Januar 2015?
Zu dem Datum soll das neuen Programm “Express Entry -
Entrée Express” in Kraft gesetzt werden. Vorher als "Expression of
Interest" bezeichnet, beruht es auf den Einwanderungsprogrammen
„SkillSelect system“ von Australien und Neuseeland. Das habe ich im Buch
bereits vorgestellt und werde das auch demnächst hier im Blog machen.
Ob das Auswirkungen auf das IEC-Programm hat, wird
sich zeigen. Spätestens im September 2015 müssen die Neuwahlen für das
kanadische Parlament stattfinden. Wird die nächste Regierung von einer anderen
Partei gewonnen, wird sich die Situation ändern – möglicherweise auch wieder
vereinfachen. Es gibt aber keine Garantie, dass eine andere Partei gewählt
wird.
Statt Plan A, sofort einen Antrag auf PR stellen, kann
dann möglicherweise Plan B oder C zur Einwanderung führen. Den Plan R –
taktische Rückwanderung – sollte jeder einkalkulieren, der heute bereits mit
einem Work Permit in Kanada ist.
Plan B könnte sein, dass man auf das Programm Express
entry wartet, da man in den verbleibenden sechs Monaten kaum eine Chance hat
noch innerhalb der Quote des Programms FSW einen Platz zu erhalten. Anders
sieht es aus, wenn man bei dem FSTW Programm noch vor November seine Berufsanerkennung
aus Kanada erhält. Dann könnte da eine chance bestehen.
Plan C könnte sein, dass man bis 2016 wartet, um dann
erst mit einem Permit des IEC-Programms nach Kanada zu reisen und die PR
anzustreben.
Plan D könnte sein, dass man genauestens die
Provincial Nominee Programme studiert und darüber die PR erreicht.
Plan …, …, oder … - diese Pläne können möglicherweise
ebenfalls erfolgreich sein.
Time will tell.
Mantra der konservativen Partei und Jason Kenney
Früher: Companies first
Heute: Canadians first
Bonne chance
Maxim
PS – schnell geht nix. Ich gehe davon aus, dass die
ersten 10 bis 100 Anträge beim Programm Express Entry schnell bearbeitet werden
– wegen der PR. Danach dürfte sich alles rapide verlangsamen – wie üblich.
Gründe dafür gibt es genügend und sie sind bekannt – brauche ich im Moment
nicht zu erläutern.
Links
federal skilled worker (FSW) applications
As of May 1, 2014, there is an overall cap of 25,500
for new federal skilled worker applications.
There are also sub-caps of 1,000 for each of the 50 eligible
occupations.
federal skilled trade applications
we will accept no more than 5,000 complete federal
skilled trade applications for processing as of May 1, 2014.
Within the 5,000 cap, no more than 100 new
applications for each job will be considered for processing.
PS 2 - zum Thema CEC später mehr.
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